AWMF S3+ Kinderschutzleitlinie

Erstellung einer aktuellen, umfassenden, evidenzbasierten und multiprofessionell-entwickelten Kinderschutzleitlinie

Unter Federführung der Fachgesellschaft Deutsche Gesellschaft für Kinderschutz in der Medizin (DGKiM) wurde in Zusammenarbeit mit 79 Fachgesellschaften, Organisationen, Bundesbeauftragten und Bundesministerien aus den Bereichen Gesundheitswesen, Jugendhilfe und Pädagogik die S3(+)Leitlinie zur Detektion, Diagnostik und Schutz vor einer Kindeswohlgefährdung entwickelt. Diese Zusammensetzung stellt die Partner für Kindeswohl und Kinderschutz repräsentativ dar und soll zur Verbesserung des strukturierten Vorgehens und der Zusammenarbeit beitragen.

Details finden Sie in dem Leitlinienreport.

 

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Formulierung von PICO-Fragen (Schlüsselfragen)

Die Entwicklung der Schlüsselfragen erfolgte fallorientiert. Auf der Konstituierenden Sitzung wurde sich mit allen beteiligten Fachgesellschaften und Organisationen für dieses Vorgehen ausgesprochen. Für das Vorgehen dienten reale Kinderschutzfälle der Ermittlung praxisrelevanter Schlüsselfragen.

Verwendung existierender Leitlinien zum Thema

Elektronische bibliographische Datenbanken und Leitliniendatenbanken wurden mithilfe von Suchstrategie nach Leitlinien zum medizinischen Kinderschutz durchsucht.

Systematische Literaturrecherche

Für insgesamt 23 Themenblöcke wurden anhand der PICO-Fragen Suchstrategien in den elektronischen Datenbanken Embase, CINAHL, ERIC, PsycINFO und PubMed erstellt. Zusätzlich wurden Experten nach relevanten und aktuellen Literaturbeiträgen gefragt und Referenzverzeichnisse der gesichteten Literatur nach relevanten Artikeln durchsucht.

Auswahl der gesichteten Literatur

Die Auswahl geeigneter Datenquellen erfolgte unabhängig durch zwei Reviewer des Leitlinienbüros. Die Interessenkonflikterklärungen liegen für alle Mitarbeitenden des Leitlinienbüros vor. Es ergaben sich keine Interessenskonflikte.

Bewertung der gesichteten Literatur

Die Bewertung der gesichteten Evidenz erfolgte durch zwei Mitarbeitende des Leitlinienbüros nach international anerkannten und geläufigen Bewertungstools und wurde unabhängig voneinander durchgeführt. Anhand der Bewertungstools wurde die Studienqualität ermittelt und das Risk of Bias festgestellt. Wissenschaftliche Artikel, wie Case Control Studies, Cohort Studies, Controlled Trials, Systematic reviews und Meta-analyses, wurden nach der Scottish Intercollegiate Guidelines Network (SIGN) Checkliste (http://www.sign.ac.uk/checklists-and-notes.html) bewertet. Für qualitative studies wurde die Methology Cehcklist: Qualitative Studies von National Institute for Health and Clinical Excellence (NICE, January 2009) genutzt.

Ergebnisse der formalen Konsensfindung

Auf der Konsensuskonferenz wurden 150 Handlungsempfehlungen diskutiert und abgestimmt, davon wurde eine Handlungsempfehlung auf der Sitzung neu formuliert.
Anhand der Konsentierung der Konsensussitzung konnten 131 Handlungsempfehlungen und zwei Statements in die Leitlinienfassungen aufgenommen werden.

 

Leitlinienversionen und weitere Materialien finden Sie hier.